Donnerstag, 17. Dezember 2009

Winterfreuden ...

Am Bodensee ist es wohl noch nicht so weit - aber der Lake Benedict neben St. Georg in Second Life ist zugefroren und zum Eislaufen freigegeben!




Nach einer spontanen Vesper heute abend haben wir die Schlittschuhe angeschnallt und ein paar Runden gedreht. Es war ein Riesenspaß!

Da Augustinus bereits einen sportlichen Wettlauf mit unseren freikirchlichen Freunden vorgeschlagen hat, werden wir bald mit ernsthaftem Training beginnen müssen - schließlich schreibt schon der Apostel Paulus: "Lauft so, daß ihr ihn gewinnt."

Wer es auch einmal ausprobieren möchte, findet bei St. Georg (wenn man von außen auf das Kirchenportal schaut, auf der linken Seite der Kirche) am Ufer des Lake Benedict einen Augia-Design-Karton, wo Schlittschuhe samt Animation kostenlos "gekauft" werden können. Viel Spaß!

Montag, 14. Dezember 2009

Allen Unkenrufen zum Trotz: SL ist nicht tot

Bei sltalk.de gefunden:
"Anfang November wurde der dritte Quartalsbericht zu den Wirtschaftsdaten des Second Life herausgegeben. Allen Feinden des virtuellen Lebens zu Trotz stirbt es nicht aus. Im Gegenteil entwickeln sich die Eckdaten ganz so, wie vorhergesagt. Die Gesamtstundenzahl der User sowie die Anzahl der gleichzeitig eingeloggten Residents ging erwartungsgemäss zurück, was auf die geänderte Bot-Politik zurückzuführen ist. Demgegenüber wurden in anderen Bereichen neue Rekorde erzielt. So stiegen zum Beispel die User-to-User Transaktionen um 54% Prozent und die Voice-Nutzung um 27% im Vergleich zum vorigen Quartal. Ebenfalls der Marktplatz Xstreet verzeichnete schnelle und satte Steigerungen.

Weiterhin interessant ist ein Blick auf die Ländertorte, die langsam aber sicher immer bunter wird. Mit fast 10% und an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten nutzen Deutsche das Second Life für allerlei Aktionen. Wie immer schliesst der Bericht mit einem nachdrücklichen Dank an alle Residents, die mit ihrer Schöpferkraft Tag um Tag dazu beitragen, die Vorteile einer virtuellen Plattform zu entdecken und auszuloten."

Samstag, 12. Dezember 2009

Konrad Forever!




Böse Zungen sagen Gustl ein gestörtes Verhältnis zu unserem Haus- und Nagetier, dem Eichhörnchen Konrad nach. Das stimmt gar nicht. Heute, auf dem Adventsmarkt, ist es mir sogar gelungen, diesen schönen Schnappschuß von Konrad zu machen. (Normalerweise ist das Füttern der Eichhörnchen verboten, aber für das Foto mache ich eine Ausnahme.)

Eitwas Ernsthaftes noch: Unsere Geschwister von der Internet-Freikirche haben gestern einen Psalmen-Leseabend veranstaltet. Reihum konnte jeder einen Psalm vorlesen. Ich mag solche thematischen Abende. Auch wenn ich zu spät kam und nur noch den Abschluß mitbekam, war es dennoch eine gute Gebetsatmosphäre. Dank an alle, die da waren!

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Religionsmix im Meditationsgarten

Gestern Abend nach der Komplet sind wir mit einer kleinen Gruppe in einem Meditationsgarten gewesen. Wir landeten in einer Mariengrotte, die ziemlich katholisch aussah:




Doch ein paar Schritte weiter...



... gab es eine Chakra-Lichtmeditation...





... Yoga und Massage...






... und Tai Chi vor einem Götterbild...




Ein echter Religionsmix.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Kirche spielen? Kirche sein?


Manchmal profiliert man sich eher durch das, was man unterläßt, als durch das, was man tut. Bewußt verzichten wir in Sankt Georg seit dem Beginn unseres Projekts in unseren Veranstaltungen darauf, Priester- oder Pfarrer-Rollen darzustellen, beziehungsweise Gottesdienstformen, in denen es um die Spendung von Sakramenten geht, nachzuspielen. Es gibt in Sankt Georg keine »Messen«, keine »Taufe«, keine »Beichte« und keine von den beliebten »Trauungen«.
Wir glauben, daß in der Ernstnahme des Mediums »Virtuelle Welten« eine Chance für kirchliches und allgemein christliches Engagement liegt. Der nachgestellte Raum einer Kirche verweist wie ein begehbares Bild auf reale liturgische Orte und lädt wie ein begehbares, interaktives Bild dazu ein, auch im realen Leben einmal auf Berührungskurs mit dem Thema Kirche zu gehen; nicht nur mit den anfaßbaren Räumen aus Stein, sondern mit dem, was vom Anfang an die Gemeinde Jesu ausgemacht hat: mit Menschen, die den Leib Christi bilden.
Der virtuelle »Raum« bietet die Gelegenheit zum Austausch; dreidimensionales Bild und Text bieten die Grundlage dafür, mit dem Wort Gottes leben zu lernen.

Donnerstag, 26. November 2009

In froher Erwartung


Nach dem ersten Abend aus der Reihe der Glaubens-Wege versammeln wir uns soeben vor dem neuen Kirchenladen der Georgskirche im Virtuellen München. Lumie versucht gerade, ein Kreuz an ihrem Hals zu justieren. Und überhaupt ist dies die erste Liveberichterstattung unseres Blogs.

Am kommenden Sonntag eröffnet unser Kirchenladen.

Mittwoch, 25. November 2009

Adventliches in St. Georg

Der Advent steht vor der Tür, und in St. Georg tut sich einiges. Augustinus hat zwei Weihnachtsmarktstände aufgebaut. Dort kann man in den nächsten Woche kleine Päckchen unseres interaktiven Adventskalenders öffnen. Bis jetzt gibt es dort nur virtuellen Glühwein, aber das ist ja schon mal ein Anfang. Vorbeischauen lohnt sich!

Mittwoch, 11. November 2009

Laternenumzug zu St. Martin

Am 11.11., dem Gedenktag des heiligen Bischofs Martin von Tours, kam es im Anschluss an die Komplet zu einem spontanen Laternenumzug in der Nähe der Georgskirche. Der Martinszug endete (fast) mit der legendären Mantelteilung.









Montag, 9. November 2009

Anglikaner und die katholische Kirche - Hintergrundinformationen von Kappy Zabaleta

Vor wenigen Wochen hatte der Vatikan eine neue Regelung für die Aufnahme von anglikanischen Gläubigen, die die Gemeinschft der katholischen Kirche suchen, angekündigt; heute nun ist die apostolische Konstitution Anglicanorum Coetibus erschienen. So traf es sich sehr gut, daß uns Kappy Zabaleta gestern abend in unserem Forum eine sehr informative Einführung in die Hintergründe dieser aktuellen Thematik geben konnte, zu der sowohl viele Freunde von St. Georg als auch etliche englischsprachige Besucher zusammenkamen.

Kappy ist seit langem einer der Nachbarn von St. Georg in Second Life; gegenüber unserer "Wunderbar" liegt sein Grundstück Walsingham, Heimat der Gruppe "Anglican Use". Der reale Mensch hinter dem Avatar Kappy, C. David Burt, ist durch seine Lebensgeschichte eng mit der Beziehung zwischen anglikanischer und katholischer Kirche verbunden; er stammt aus der Episcopal Church, der anglikanische Kirche der USA, in der er zehn Jahre als Priester gewirkt hat. Die Umbrüche in der anglikanischen Kirche veranlaßte ihn 1978, die Episcopal zu verlassen und sich einer traditionell orientierten Abspaltung anzuschließen, ehe er einige Jahre später zur katholischen Kirche konvertierte.

In seinem Vortrag erklärte Kappy uns zunächst das Selbstverständnis der Anglikaner und insbesondere der traditioneller orientierten Richtung im Anglikanismus. Sie betrachten sich, neben der katholischen Kirche und den orthodoxen Ostkirchen, als dritten im umfassenden Sinn katholischen Zweig der Kirche Christi und hofften, insbesondere nach dem 2. Vatikanischen Konzil, auf eine schnelle Versöhnung und Wiederherstellung der Einheit.

Der Anglikanismus ist jedoch in sich nie einheitlich gewesen; lange Zeit haben traditioneller und katholischer orientierte Gruppen sowohl mit eher evangelikal als auch progressiv ausgerichteten Strömungen relativ friedlich Seite an Seite existiert; es gab einen Konsens, nichts zu tun, was die Gemeinschaft spalten könnte. Dieser Konsens wurde aus Sicht der Anglokatholiken gebrochen, als die Weihe von Frauen beschlossen wurde; weitere Belastungen für die traditionell gesinnten Anglikaner waren die Reform der anglikanischen Liturgie und, dies aktuell in den letzte Jahren, die Akzeptanz für Homosexualität, die sich in der Weihe eines offen in homosexueller Partnerschaft lebenden Bischofs ausdrückte. In der Folge konvertierten viele Anglikaner zur katholischen oder zur orthodoxen Kirche, andere gründeten von der anglikanischen Gemeinschaft unabhängige Splittergruppen, zum Teil mit eigenen Bischöfen.

Manche Gruppen nahmen Kontakt mit dem Vatikan auf, um die Möglichkeit zu überprüfen, katholisch zu werden, aber einen Teil der anglikanischen Tradition zu retten. In der Folge wurde die "Pastoral Provision" erlassen, die die katholische Weihe verheirateter anglikanischer Priester und in den USA die Einrichtung von eigenen Konvertiten-Gemeinden ermöglicht; diese können eine leicht modifizierte anglikanische Liturgie beibehalten. Für viele ist es jedoch ein Problem, daß die Zulassung sowohl zur Weihe in der katholischen Kirche als auch zur Bildung einer "Anglican Use"-Gemeinde vom Wohlwollen des Ortsbischofs abhängig ist - und viele Bischöfe in den USA lehnen solche Anfragen grundsätzlich ab. "Wenn die Pastoral Provision überleben soll", so Kappy, "muß sie eigene Bischöfe haben".

Im letzten Jahr haben sich nun einige unter dem Titel "Traditional Anglican Church" vereinigte Gruppen, die die anglikanische Gemeinschaft verlassen haben, erneut an Rom gewandt. Die neue apostolische Konstitution scheint nun eine Antwort auf diese Anfrage zu sein. Es wurde bereits bei der Ankündigung bekannt, daß für die konvertierten Anglikaner Personal-Ordinariate eingerichtet werden sollen, die nicht den Ortsbischöfen unterstellt sind und von konvertierten Anglikanern geleitet werden sollen.

Kappy erläuterte die verschiedenen, oft kritischen Reaktionen verschiedener Gruppen auf die Ankündigung. "Meiner Meinung nach versucht der Papst damit nicht, 'fremde Schäfchen zu stehlen', sondern er handelt als der eine Hirte", so Kappy. Er erwartet nicht, daß die Anglikaner nun in Massen in die katholische Kirche strömen - aber das, was sich bereits entwickelt, wird nun neu geregelt. Für die bestehenden Anglican-Use-Gemeinden erwartet er positive Auswirkungen.

"Was mich angeht, weiß ich nicht, was das bedeuten wird - ich wäre gern wieder Priester, aber ich bin jetzt über 70 und weiß nicht, was zuerst auf mich zukommt: das Priestertum oder mein Tod ...", schloß Kappy mit einem sehr persönlichen Ausblick.

Abschließend beantwortete Kappy noch einige Fragen und sprach eine Einladung aus, sein Walsingham zu besuchen und sich dort weiter zu informieren.
Schließlich kamen noch einige unserer Gäste mit in die Georgskirche, um mit uns die Komplet zu beten - obwohl es für die, die sich von den USA aus eingeloggt hatten, noch nicht die rechte Zeit für den Tagesabschluß war.

Noch einmal herzlichen Dank an Kappy für seinen aufschlußreichen Vortrag, der uns, die mit der Anglikanischen Kirche weniger vertraut sind, gute Verständnishilfen für die aktuellen Entwicklungen gegeben hat.

Sonntag, 8. November 2009

Gespräch mit Kappy Zabaleta

Kappy Zabaleta sprach am 8. November über die Beziehungen von Anglikanern und Katholiken und über den "anglican use", den anglikanischen Ritus innerhalb der katholischen Kirche. Vielen Dank an Kappy für die interessanten Ausführungen und an Anastasis für die kompetente Übersetzung!





Freitag, 6. November 2009

Glaubenswege

Als vorgeschlagen wurde eine neue Themenreihe in unsere St. Georg SL-Gemeinde einzubinden war ich begeistert.

Wir wollen uns über unsere Wege zum und im Glauben unterhalten.Wie war es als ich meinen Glauben entdeckte?
Wer hat mich begleitet? Hat mich jemand begleitet?Was bedeutet für mich Glauben in meiner Gemeinde zu leben?
Wo ist meine Gemeinde?In welcher Gemeinschaft fühle ich mich zu Hause?Welche Orte sind wichtig?Wo waren Situationen in denen sich etwas bewegte.So verschieden wie die Menschen, so sind ihre Glaubens-Wege.
Glaube ist eine sehr persönliche Sache und es wird Mut kosten darüber zu reden.

Ich fand es sehr hilfreich festzustellen, dass ich nicht allein bin und viele andere Menschen ähnliche oder auch andere sehr tiefgehende Erfahrungen gemacht haben.

Ich freue mich bereits heute auf regen Austausch
.

Donnerstag, 5. November 2009

Hoffnungsgebet




Heute fand schon einmal aufgrund eines Fehlers im Terminkalender eine kleine »Generalprobe« statt: Am kommenden Donnerstag, dem 12. November, findet in St. Georg um 21:00 Uhr ein neues Hoffnungsgebet statt. Zu diesem Gebet sind alle herzlich eingeladen.

Freitag, 30. Oktober 2009

»Man(n) trifft sich« zu Besuch in der Virtuellen Georgskirche





»Man(n) trifft sich« ist ein Gesprächskreis unserer Pfarrgemeinde in Krefeld. Ich nehme dort regelmäßig an einem Gesprächskreis für Männer teil. Seit fünf Jahren trifft man sich dort, um sich über gesellschaftliche und religiöse Fragen auszutauschen. Unter Leitung unseres Pfarrers finden dort interessante Gespräche auf hohem Niveau statt. Nach einem Bericht der Aachener Kirchenzeitung über das Internetprojekt »Kirche in virtuellen Welten« wurde der Wunsch laut, einmal gemeinsam »virtuell in die Kirche zu gehen«. So lautete dann auch das Thema am 29. Oktober. Mit einigem Aufwand wurde das Pfarrheim mit einem »zeitgemäßen« Internetzugang versehen, und nach der üblichen Hektik in der letzten Sekunde, weil ich dann doch noch ein paar technische Details übersehen hatte, konnte eine Gruppe interessierter Gemeindemitgliedern vor der Leinwand Platz nehmen.

Ich habe die Teilnehmer nach ein paar einführenden Worten zum Internet, kirchlichen Engagement im Internet und einigen Erklärungen zu Second Life erst einmal dahin geführt, wo Gustl seit kurz vor acht parkte: Um einen richtigen Eindruck zu vermitteln, habe ich ihn auf eine typische Welcome-Area gestellt. Ein Gewusel von Avataren, die meist auf Englisch chatteten, empfing die Zuschauer. Keiner von ihnen hatte je eine virtuelle Welt besucht; es war eine ungewohnte Situation. Eigentlich dachte ich, wir würden eine Second-Life-typisch aufgebrezelte Avatarin zu Gesicht bekommen, aber weit gefehlt – die sahen wir – in Gestalt von Sunshine Endrizzi – erst, als Augustinus nach St. Georg teleportierte.

In einer ersten Runde stellten sich die Teammitglieder von St. Georg per Voice Chat vor, während wir vom Pfarrsaal aus uns nur per Textchat verständlich machen konnten. Die Teilnehmer an der Gesprächsrunde waren schon etwas irritiert, daß sie auf einmal angesprochen wurden: »Wie, sind da jetzt wirkliche Leute?« »Ist da jetzt wirklich jemand, der da spricht, oder ist das vorher aufgenommen worden?«

Gemeinsam machten wir einen Rundgang durch St. Georg und teleportierten uns durch den Engelparcours. Insgesamt schien alles, was wir zu diesem Zeitpunkt zu sehen und zu hören bekamen, zwar auf Interesse zu stoßen; aber insgesamt war die Krefelder Runde doch nicht so überzeugt, wozu man eine solche Umgebung überhaupt mehr als einmal besuchen sollte.

Die kurze Gesprächsrunde drehte sich um die Frage nach den Gefahren einer immersiven, optisch suggestiven Umgebung. Ob man da nicht in eine Scheinrealität hineingezogen werde? Wir sprachen kurz über das Kommunikationsverhalten Jugendlicher (einige der Teilnehmer sind Lehrer). Ich schilderte einige besonders beeindruckende Situationen und bezog mich in meiner Erläuterung, virtuelle Umgebungen seien nicht per se gut oder schlecht, auf einen Vortrag des Freiburger Moraltheologen Eberhard Schockenhoff auf dem Katholikentag in Osnabrück. Einige Teilnehmer merkten an, daß ihnen die »menschliche Berührung« gefehlt habe; und es kam aus dem Kreis die Bemerkung, ein solches Angebot müsse doch eigentlich dazu führen, daß sich die Benutzer auch im realen Leben treffen wollten. Da konnte ich natürlich auf das Hegnetreffen verweisen. Aber verführt ein virtuelles Angebot nicht zu einem virtuellen Wegklicken, wenn man sich auf die Inhalte und Begegnungen nicht tiefer einlassen wolle? Es wurden aber auch die Chancen angesprochen, im Rahmen eines virtuellen Angebots Menschen anzusprechen, die in ihrer täglichen Umgebung den Weg in eine kirchliche Veranstaltung nicht so schnell finden würden.

Nach dem Austausch in der Gruppe, die in Krefeld versammelt war, schlossen wir uns wieder an das Geschehen im virtuellen St. Georg an und besuchten die Komplet. Die Komplet ist das liturgische Nachtgebet der Kirche, wie es in den Klöstern, aber auch von Priestern und vielen Gläubigen persönlich gebetet wird. In Sankt Georg werden die Texte der Komplet von den Avataren gesprochen. Meist schließt sich bei uns ein gesungenes »Salve Regina« an.

Die Gruppe lauschte, kaum einer betete laut mit, und nach der zwischenzeitlichen lautgewordenen Skepsis befürchtete ich, den Kreis überfordert zu haben; aber im Gegenteil. Die Komplet hat nicht alle, aber doch die meisten zumindest beeindruckt. Ein Teilnehmer sagte, die Komplet habe ihn sehr bewegt. Allgemein schwand mit der Ernsthaftigkeit des Gebetes der Spielcharakter, der von den Teilnehmern vorrangig wahrgenommen wurde, und Details wie der Gesang, die Klarheit und Ernsthaftigkeit des Psalmodierens und natürlich die wunderschön vorgetragene Lesung aus der Schweiz wurden hervorgehoben. Einige Teilnehmer konnten allerdings nach wie vor keinen Zugang gewinnen, oder nur, wenn sie die Augen geschlossen hielten, um von den Bildern nicht abgelenkt zu werden.

Mein Fazit für unsere Arbeit in St. Georg: Man kann so schön bauen, scripten und texturieren wie es eben geht, man kann seinen Avatar wunderschön gestalten; das alles gibt einen ersten Eindruck … aber am Ende überzeugt wirklich die Ernsthaftigkeit und Präsenz des Teams; und die kam mit den Stimmen wunderbar beim Hörer an. Was wir bauen und gestalten, das ist der Rahmen; unser persönliches Mittun, unser Beten und die Art, wie wir Leute empfangen; das erst ist das Gemälde.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Interreligiöser Gesprächsabend

Als Ergänzung zu der Veranstaltung "Kirche und Moschee" per Teleport war am 28.10. Daffodil Fargis alias Nergiz Kern zu Gast im Infocenter der Erzdiözese Freiburg neben der Kirche St. Georg. Die in Deutschland aufgewachsene und nun in der Türkei lebende Muslima erzählte von ihrem Glauben und stellte sich den Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es war ein anregender, interessanter Abend. Herzlichen Dank, Daffodil!


Dienstag, 13. Oktober 2009

Bildergalerie: Kirche und Moschee per Teleport

Interreligiöse Begegnung bei der Aktion "Offenes Gotteshaus im Second Life": Unterstützt von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg gaben virtuelle Rundgänge Einblick in die Pilgerfahrt nach Mekka und das Projekt "Kirche in virtuellen Welten" der Erzdiözese Freiburg.









Montag, 12. Oktober 2009

Real-Life-Treffen auf der Reichenau

Am vergangenen Wochenende trafen sich einige SL-User zu einem Besinnungs- und Begegnungswochenende auf der Bodensee-Insel Reichenau. Dort steht die Kirche St. Georg, das Vorbild unserer Second-Life-Kirche.










(Bilder: Gerbera Bruun)

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Wenn Engel reisen …




Es war ein wenig schwieriger als sonst, das letzte Dienstagsforum »zusammenzuhalten«. Denn ausnahmsweise trafen wir uns nicht im neuen Forum, sondern haben uns mit den Himmlischen Heerscharen in einem verschlungenen System von Teleporten und Skyboxen auf den Weg gemacht.

Seit mein MacBook im Februar letzten Jahres per Post den Weg durch Deutschland machen mußte, und dabei das Heilige Köln im Karnevalstaumel zu passieren hatte, pflegten wir eine besondere Beziehung zum Erzengel Gabriel, dem Schutzpatron aller Briefträger und sonstiger Botschaftsübermittler.

Schon früh hatten wir einen Engelparcours zum Fest der drei Erzengel Gabriel, Michael und Raphael geplant – und vorgestern wurde er rechtzeitig zum Festtag eröffnet. Die Engellehre der Kirche und der Heiligen Schrift ist nicht einfach in ein paar Worte zu fassen; und uns war klar, daß wir sowohl in der Erstellung der Texte als auch der visuellen Gestaltung Mut zur Lücke zeigen mußten.

Wir waren sehr froh, daß der Abend für Second-life-Verhältnisse gut besucht war. Benedetto und Anastasis hatten hörens- und nachlesenswerte Stationen vorbereitet. Kunstwerke berühmter Maler, präsentiert in Erlebnis-Umgebungen ergänzten die Katechese. Es wäre lohnend, an dieser Stelle die Inhalte Revue passieren zu lassen: Die Präsenz der Engelthematik in Alltags- und religiöser Kultur, die drei »namentlich bekannten« Erzengel in ihren biblischen und traditionellen Funktionen, die Rolle der Engel in der Heilsgeschichte. Doch an dieser Stelle ist der Raum zu knapp, um auch nur einen groben Aufriß zu geben.

Stattdessen laden wir alle Besucher von St. Georg ein, den Engelparcours, der als dauerhafte Ausstellung in der Nachbarschaft von St. Georg bleibt, selber nachzugehen. Die Ausstellung wird ständig erweitert, und wir denken, daß sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt. Die Texte können über ein Infosystem abgerufen werden; die Bilder geben ein zusätzliches, eindrückliches Zeugnis davon, wie die Engel Gott verherrlichen und die Frohe Botschaft von Jesus Christus verkünden.

Impulse an jeder Station leiten an, die Botschaft der Engel im eigenen Leben aufzuspüren. – Und unser Team freut sich, wenn sich zu den Inhalten des Stationenwegs oder Engelparcours ein Gespräch über Gott und die Welt – die sichtbare und die unsichtbare – ergibt.



Hier geht es zum Start-Pavillon.

Dienstag, 29. September 2009

Mensch lerne tanzen




Da ja zur Zeit Roman Polanski verhindert ist und wir das ohnehin nicht wollen, findet rund um St. Georg kein »Tanz der Vampire« statt. Dafür kreist Augustinus Foggarty hier mit dem Engel von Tiepolos Isaaksopfer unter der Decke der neuen bayerisch-barocken Kapelle. Ein Engeltänzchen (eingedenk des berühmten oder angeblichen Augustinusworts »Mensch lerne tanzen, damit die Engel im Himmel etwas mit dir anfangen können«) in Vorfreude auf das Dienstagsforum heute abend.

Donnerstag, 10. September 2009

„Ein Mensch ist mehr wert als die ganze Welt“ - Forum: Albanien

Vor wenigen Tagen war sie noch ganz neu in SL, gestern abend saß sie schon (stilecht in Habit und Schleier) als Interviewgast mit mir auf unserem Forumssofa: Noel Puddlegum, im Ersten Leben Sr. Mirjam Beike, Ordensschwester von den Schwestern vom Guten Hirten.



Es mußte alles ganz schnell und spontan gehen, denn schon in wenigen Tagen wird sie Deutschland (und damit ihre zuverlässig verfügbare DSL-Verbindung) erst einmal hinter sich lassen. Noch einen Monat verbringt sie zur Vorbereitung in Belgien, danach wird sie mit drei Mitschwestern eine Niederlassung ihres Ordens in Albanien gründen. Von diesem Projekt erzählte uns Sr. Mirjam in einem kurzfristig angesetzten „Mittwochsforum“ und beantwortete Fragen der Teilnehmer.

Wie kam es überhaupt zu diesem Projekt? Vor einigen Jahren bereits hatte sich der zuständige Ortsbischof mit der Bitte um die Entsendung von Schwestern an die Ordensleitung gewandt. Sr. Mirjam, die bisher in Deutschland mit Frauen und Mädchen in schwierigen Lebenssituationen gearbeitet hat, hatte sich ihrerseits schon vor einiger Zeit zu einem Einsatz in der Mission bereit erklärt. Und so kam die Ordensleitung auf sie zu, als Schwestern für eine Gemeinschaft in Albanien gesucht wurden; die anderen drei Schwestern kommen aus Irland, dem Libanon und Sri Lanka.

Zweimal hat sie die Region am See von Ohrid, in der sie in Zukunft leben und arbeiten wird, bereits für einige Tage besucht. Zum Teil fahren noch Pferdefuhrwerke durch die Straßen, und im Winter soll es nur stundenweise Strom geben - aber andererseits beginnen sich westliche Ladenketten niederzulassen, und zumindest stellenweise sind Highspeed-Internetzugänge und Handynetz verfügbar. Noch wissen die Schwestern nicht genau, wo ihnen der Bischof eine Wohnung zur Verfügung stellen wird und wie die Lebensbedingungen dann sein werden.

Hauptaufgabe der Schwestern wird zunächst Katechese sein. In Albanien, das von den damaligen kommunistischen Machthabern zum „ersten atheistischen Staat der Welt“ erklärt wurde, war jegliche Religionsausübung über Jahrzehnte verboten. Fast alle Priester wurden inhaftiert, die meisten kamen in Arbeitslagern ums Leben. Heute, knapp 20 Jahre nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft, bezeichnen sich zwar viele Albaner nach der Religion ihrer Familien als Katholiken, Orthodoxe oder Muslime, kennen die Religion ihrer Vorfahren aber kaum. Die Religionsgemeinschaften stehen vor der Aufgabe, das Glaubensleben wieder ganz neu aufzubauen – und sind dazu ganz auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen.

Während sich an der Adriaküste, wo italienisches Fernsehen empfangen werden kann und daher von vielen Italienisch verstanden wird, relativ schnell Priester und Ordensgemeinschaften aus Italien ansiedeln konnten, ist die katholische Präsenz im Osten des Landes noch sehr dünn gesät – daher die Bitte des Bischofs an die Schwestern, sich dort niederzulassen. Der nächste Priester ist über 100 km entfernt, die nächste Kirche mit regelmäßiger Sonntagsmesse immer noch rund 50 km. Die Gemeinde, um die die Schwestern sich kümmern werden, umfaßt derzeit gerade einmal 50 Menschen, die bisher kaum Zugang zu Gottesdiensten und Glaubensunterweisung haben. In diesem Bereich werden die Schwestern zuerst aktiv werden. Sr. Mirjam geht aber davon aus, daß sich schnell weitere Arbeitsfelder auftun werden – wie etwa die Arbeit mit Straßenkindern, wie sie sie auch in Köln geleistet hat.
„Ein Mensch ist mehr wert als die ganze Welt“, so gibt sie mit den Worten ihres Ordensgründers St. Jean Eudes den Geist wieder, in dem die Schwestern sich ihrer Arbeit widmen werden.

Um den Menschen gut begegnen zu können, hat sie begonnen, Albanisch zu lernen – eine hochkomplizierte Sprache. Viele junge Albaner sprechen bereits Englisch, aber es soll nicht die fremde Sprache als Barriere zwischen den Schwestern und den einheimischen Menschen stehen.

In vieler Beziehung ist es jetzt, wo es allmählich ernst wird, sehr spannend – wie die Schwestern zur Gemeinschaft zusammenwachsen, wo und unter welchen Bedingungen sie leben werden, in welcher Form sie ihren Dienst für die Menschen tun werden, wie sie selbst ihr geistliches Leben gestalten können. Sr. Mirjam hat sich zunächst einmal für sechs Jahre zur Verfügung gestellt, die aber auch noch verlängert werden können – und wenn es denn gar nicht funktionieren sollte, natürlich auch verkürzt. Aber sechs Jahre sind eine Zeit, in der man einiges aufbauen und dann auch beruhigt zurücklassen kann, so hat sie bei früheren Projekten erfahren.

Für den Kontakt nach Hause hofft sie auf zumindest sporadischen Internet-Zugang – wenn Briefe etwa einen Monat unterwegs sind, sind E-Mails und Skype schon eine gewaltige Erleichterung. Sr. Mirjam wird über ihre Erfahrungen in einem Blog berichten (http://neues-aus-albanien.blogspot.com/), und wenn ein entsprechend schneller Zugang erreichbar ist, wird sie uns in einigen Monaten auch wieder in SL Einblicke in ihr Projekt geben.



Schließlich sprach Sr. Mirjam auf die Frage, warum sie in einen Orden eingetreten sei, noch kurz darüber, wie für sie diese Lebensform mit den Aspekten des Gebets, der Gemeinschaft und des Einsatzes für andere Menschen in ihrer persönlichen Gottesbeziehung gründet.

Alles in allem ein sehr interessanter, bewegender Gesprächsabend – vielen Dank an Sr. Mirjam, die uns an einem ihrer letzten unverplanten Abende in Deutschland so spontan zur Verfügung gestanden hat, und Gottes Segen für den Start in Albanien!
Wir werden sicher mit ihr in Kontakt bleiben und sie auch mit unserem Gebet begleiten.

Donnerstag, 3. September 2009

Neue Teammitglieder für St. Georg


Sie sind schon lange in der "virtuellen Gemeinde" St. Georg in Second Life aktiv, jetzt verstärken sie das Team der Erzdiözese Freiburg: Gerbera Bruun und Insel Seerose. Vor allem im Präsenzdienst (dienstags, mittwochs und sonntags von 21.00 bis 22.00 Uhr) werden sie online sein und als Ansprechpartnerinnen für Informationen zum Projekt und Gespräche über Glaube und Kirche zur Verfügung stehen.

Mit Gerbera wird das Team international: Wer voice chat benutzt, stellt schnell fest, dass sie aus der Schweiz kommt. Insel - der Name deutet es an - wohnt auf der Insel Reichenau; sie hat in St. Georg also ein Heimspiel.

Herzlich willkommen den beiden Neuen im Team!

Dienstag, 28. Juli 2009

Wie das (zweite) Leben so spielt ...


Meinem "zweiten Ich" ist etwas widerfahren, was mir als Mensch vermutlich nicht passieren wird: Anastasis Villiers ist Covergirl einer Zeitschrift!
Auf dem Titelblatt des aktuellen BDKJ-Journals steht sie bildfüllend in Jeans, "Angel"-T-Shirt und Kreuzkette in der virtuellen Georgskirche. Diese Ausgabe des Journals beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema "Glaube 2.0: Kirche – Jugend – Internet" und geht dabei auch auf Second Life und unser Projekt ein.

Mal wieder ein interessantes Gefühl von "Ich bin es nicht und bin es doch" ...

Mittwoch, 22. Juli 2009

Frust-Demo

SL heute besonders laggy? Frust wegen häufiger Abstürze? Voice funktioniert mal wieder nicht? Nach einer kleinen Frust-Demo mit Leidensgenossen geht's einem doch gleich wieder ein bisschen besser. Danke, miga, für die Idee!



Montag, 13. Juli 2009

Neues vom Bau


Und wieder stehen die Baumaschinen auf dem Gelände der Georgskirche. Augustinus Foggarty hat das neue Gemeindezentrum in Angriff genommen. Es löst unser bisheriges Forum ab.

Dienstag, 7. Juli 2009

Avatare im Kugelpanorama


Ein 8.000 Kubikmeter großer Würfel macht's möglich: SL-Avatare können jetzt in ein 360°-Panorama der realen Georgskirche eintauchen. Arthur Hawksby alias Reinhard Schmolze hat diese faszinierende Möglichkeit geschaffen, virtuelle und physische Realität zu kombinieren.





Gerade rechtzeitig übrigens, denn seit dem 1. Juli ist die Kirche St. Georg auf der Insel Reichenau zwei Monate lang für Besucher geschlossen (außer bei Führungen). Der ständige Strom der Touristen würde das wegen der mittelalterlichen Wandmalereien empfindliche Raumklima zu stark verändern. Diese Gefahr besteht in Second Life zum Glück nicht. Und so lassen wir nicht nur die virtuelle Kirche Tag und Nacht geöffnet, sondern bieten mit dem Panorama-Würfel eine zusätzliche Besichtigungsmöglichkeit. Auf unserer Projekt-Website sind außerdem Kugelpanoramen der "echten" wie der virtuellen Georgskirche zu sehen.
Link: SURL Panorama-Würfel